In Anlehnung an den IREB-Lehrplan für CPRE 3.0 [IREB-Lehrplan 2020] fassen wir das Prinzip »Gemeinsames Verständnis« wie folgt zusammen:

• Wir unterscheiden zwischen zwei Arten des gemeinsamen Verständnisses, die beide wichtig sind.
  • Das explizite gemeinsame Verständnis erreichen Sie durch sorgfältig ermittelte, dokumentierte und vereinbarte Anforderungen. Das ist das primäre Ziel eines planbasierten RE-Prozesses.
  • Das implizite gemeinsame Verständnis basiert auf dem gemeinsamen Wissen über Bedürfnisse, Visionen, Kontext usw. Insbesondere bei agilen Vorgehensweisen, in denen die Anforderungen nicht vollständig schriftlich spezifiziert werden, ist das Vertrauen in ein gemeinsames implizites Verständnis wichtig.
• Gemeinsames Verständnis wird durch bewährte Techniken gefördert. Beispiele hierfür sind die Erstellung von Glossaren und Prototypen, die Berücksichtigung bestehender Systeme, eine Kosten/Nutzen-Abschätzung sowie kurze Rückkopplungsschleifen beispielsweise in agilen Vorgehensweisen.
• Ähnliche Wertevorstellungen und Kulturen sowie gemeinsame, positive Erfahrungen und ähnliches Domänenwissen fördern ein gemeinsames Verständnis.
• Potenzielle Hindernisse für ein gemeinsames Verständnis sind Outsourcing, geografische Entfernung und große Teams.